Mondsee RM Strecke A – 200 km (Manfred Mörtl):
Endlich mal Sonne! Aber dann gleich sooo viel…?!?! Letztes Jahr hab ich den Mondseer im Regen absolviert (zumindest die erste Hälfte) – mit knappen 9 Grad oben auf der Postalm! Heuer stand der RM aber unter dem Motto „Hitzeschlacht“. Positiv war jedenfalls für die lange Strecke, dass der Start schon um 06:30 Uhr erfolgte und es da noch „angenehm kühl“ war.
Zu Beginn war ich auch super unterwegs und konnte die ersten 1:25 Stunden ganz vorne in der Spitze mitfahren – nicht so wie letztes Jahr als meine Atemwege verrückt spielten und ich schon auf den ersten Steigungen mit „Standgas“ abgeschlagen unterwegs war. Aber in den ersten ernsteren Steigungen rauf zur Postalm war dann eh Schluss mit lustig und ich verabschiedete mich nach hinten. Leider bin ich mit meinen Kletterkünsten auf langen und jenseits der 8% Steigungen schon irgendwie limitiert (es wird ned besser…) und so fuhr ich halt mein Tempo rauf – musste aber vor dem Gipfel eine kleinere Gruppe vor mir ziehen lassen.
Die Abfahrt ging ich flott an, am Ende der Abfahrt war die kleine Gruppe schon wieder in Sichtweite. Allerdings kam ich alleine nur auf ca. 15 Sekunden ran – ich hatte keine Chance vor der Straße die zum Pass Gschütt führt wieder Anschluss zu finden! Ich war isoliert nach vorne und nach hinten…deswegen fuhr ich (schon wieder mal) alleine Richtung Passhöhe. Erst in der Abfahrt runter zum Hallstätter See konnte nach ca. 20 km Solo-Fahrt eine Gruppe von hinten aufschließen!
Flott ging’s dann Richtung Bad Ischl und weiter Richtung Weissenbachtal wo ich schon sehnsüchtigst Sabine mit flüssigem Nachschub erwartete – aber, oh Schreck! Nixi Sabine, nixi Nachschub! Die letzten Tropfen sog ich in Bad Ischl aus den Flaschen… Die Polizei sperrte wieder einmal Streckenteile ab (obwohl ständig Autos unterwegs waren…nur nicht unseres!) – seitens der Veranstaltung wurde aber mehrmals erwähnt, dass die Strecke nicht gesperrt wird!! Sabine war somit gezwungen zu improvisieren, was nicht so einfach ist auf den schmalen Straßen rund um die Seen und bei dem Verkehr (Ferien, Seebesucher, Urlauber…)! Ich musste somit bei starker Hitze ca. 25 km, ohne Versorgung und der Ungewissheit wo und wann Sabine nun auf mich warten würde, hinter mich bringen…naja – überschaubar lustig. Aber bei Unterach am Attersee gab’s dann die erhoffte Versorgung. Ganz nebenbei haben die mir dann gleich meine 2 Flaschen gefladert, die ich Sabine vor die Füße warf um die neuen Flaschen an mich zu nehmen – arg, oder??
Der Rest der Strecke war dann eher „ereignislos“ – ich machte mich noch einmal auf und davon mit einem zweiten, ließ mich aber nach der Abfahrt vom letzten Anstieg nach der 25 km langen „Flucht“ wieder in das herannahende Grupperl zurückfallen – weil (das wusste ich vom Vorjahr) die letzten 20 km mit welligem Terrain und Gegenwind warteten.
Im Schlusssprint war ich dann so im Mittelfeld nachdem es da hinten eh nicht mehr wirklich um was geht…und beendete den Marathon mit einer Fahrtzeit von 6:05:12, dem 64. Gesamtrang und dem 12. Platz in der AK Herren Ü45 (komische Wertungsklasse…). War jetzt keine Meisterleistung und zufrieden bin ich auch nur mäßig – aber es ist halt so. Zumindest bin ich aktiv in der Gruppe (und viel alleine) gefahren – muss mir nix vorwerfen, habe nie geluscht und die Farben des CTT hoch gehalten!!
Im Ziel wurde dann ordentlich Flüssigkeit nachgeschoben und bald danach ging’s dann im Mondseer Alpenstrandbad in’s kühle Nass (so dachten auch ca. 1,7 Mio andere!!) – eine Seltenheit wenn man mich 2x (Samstag UND Sonntag) in ein Wasser bekommt… 😉
Der Sabine ein gaaanz dickes Dankeschön – ich kann mir vorstellen was sie da mitmacht – bei dieser Hitze im Auto, herumirrend und ständig versuchend mir was zukommen zu lassen! Das wird sich jedenfalls 2020 ändern – ich versprech’s!
Vierte Station der Austria Top Tour abgehakt, jetzt entspannen und Form aufrecht halten für den Wachau RM und das letzte Kapitel der Top Tour – dem 24h-Rennen in Kaindorf!
cu…
Mondsee RM Strecke B – 140 km (Günther Schmidt):
Als Spätberufener (ich habe erst vor wenigen Jahren begonnen, überhaupt regelmäßig mit dem Rad zu fahren) habe ich bisher nur an den Wachauer Radtagen bzw. am Neusiedlersee Radmarathon teilgenommen, da diese nicht weit entfernt von Tulln stattfinden. Da ich mit dem Salzkammergut jedoch wunderschöne Kindheitserinnerungen verbinde, wollte ich gerne auch einmal auch am Mondsee Radmarathon teilnehmen. Dieses Jahr sollte es soweit sein. Ganz im Sinne des Tourismusverbands bin ich daher bereits am Freitag mit der Familie angereist, um den Radmarathon mit einem netten Kurzurlaub zu verbinden und ein extrem frühes Aufstehen am Sonntag vermeiden zu können (Start meiner Tour „B“ über 140 km und 1241 Hm war bereits um 07.00 h). Unser Quartier haben wir am Attersee aufgeschlagen, da wir so auch dem Trubel in Mondsee entkommen konnten. Am Samstag am Nachmittag habe ich mir meine Startunterlagen geholt und mich schon einmal mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut gemacht. Obwohl ich mir den Wecker am Sonntag für 05.15 h gestellt hatte, war ich erwartungsgemäß schon etwas früher wach. Also habe ich gemütlich das Auto eingeräumt und bin schließlich um 06.00 h vom Attersee weggefahren. Die Autobahn war de facto leer und auch der Verkehr in Mondsee hat sich massiv in Grenzen gehalten. Selbst das Parkplatzfinden war kein Problem. Während ich mich umzog, hörte ich um 06.30 h schon den Startschuss zur Tour „A“ über 200 km und 2486 Hm. Gleich darauf zog auch schon das Feld mit Manfred (Mörtl) an mir vorbei. Da unser Trikot einen wirklich extrem hohen Wiedererkennungswert hat, stach er förmlich aus der Masse heraus. Nun war es aber wirklich an der Zeit, zum Start zu kommen. Also rollte ich durch die kleinen Gasserln von Mondsee zu meinem Startblock, der allerdings eh erst zu einem Drittel gefüllt war. Auch wenn es nicht einmal mehr eine halbe Stunde dauerte, so kam mir die Zeit bis zum Start wie eine kleine Ewigkeit vor. Als der Startschuss endlich fiel, setzte sich das Feld langsam in Bewegung. Danach preschten auch sofort die ersten Fahrer von weiter hinten nach vorne. Ich versuchte, mich aus dem Geplänkel herauszuhalten und möglichst schnell meinen Rhythmus zu finden. Dass Bergauffahren nicht zu meinen Stärken gehört, wurde mir schon beim Anstieg zum Fuschlsee relativ schnell wieder vor Augen geführt. Dafür war die Abfahrt nach St. Gilgen ein absoluter Traum! In der Ebene ab dem Wolfgangsee konnte ich meine Stärken wieder besser ausspielen. Im Rahmen einer relativ guten Gruppe, bei der wir uns mit der Führungsarbeit bei starkem Gegenwind regelmäßig abwechselten, machten wir bis zur ersten Labestation bei Mitterweißenbach ordentlich Tempo. In der fixen Annahme, dass ich bei der Labestation (wie bei den Wachauer Radtagen) nur zwei Flaschen Mineralwasser mitnehmen müsste, blieb ich dort kurz stehen. Meine Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt. Bis ich meine Trinkflasche aufgefüllt hatte, war meine Gruppe außer Sichtweite. Der Versuch, sie bergauf alleine einzuholen, war leider nicht von Erfolg gekrönt. So fuhr ich die folgenden 65 Kilometer bis nach Strass im Attergau größtenteils alleine. Erst rund 15 Kilometer vor dem Ziel schloss während einer kurzen Pause eine Gruppe von hinten zu mir auf. Wissend, dass es nicht mehr weit war, gaben wir (mit wechselnder Führungsarbeit) dann gemeinsam nochmals richtig Gas und finishten mit knapp über 4:33 h. Für mich bedeutete dies den 354. Gesamtrang von 680 StarterInnen bzw. den 213.Platz in der Klasse „H U45“ von 316 Startern. Zusammenfassend kann ich den Mondsee 5 Seen Radmarathon allen nur wärmstens empfehlen (wunderschöne Landschaft, Streckenführung auf gut ausgebauten Straßen ohne Asphaltschäden, sehr gut organisiert, top abgesichert und last but not least viele freiwillige HelferInnen, die eine super Arbeit machen).