Quasi zum Saisonauftakt 2019 wurden heuer das Einzelzeitfahren (EZF) und der Radmarathon (RM) in Mörbisch von einigen CTTlern „unter die Räder genommen“.
Eines schon mal vorneweg: es hat ordentlich gewindet die zwei Tage (oder war’s doch schon Sturm?) was die Sache nicht ganz so einfach gestaltete bzw. ein entspanntes Radeln nicht gerade förderte. Wenigstens bewahrheiteten sich die Wetterprognosen nicht wirklich und so wurden aus den angesagten niedrigen Temperaturen so um die 8-12 Grad und dem Regen doch angenehme 17-18 Grad und es blieb an beiden Tagen trocken!
Bewerb 1 war das ca. 20 km lange EZF am Samstag Nachmittag an dem Johannes Krenn und ich teilnahmen. Start war in Mörbisch, dann gleich rauf auf die übliche Steigung wie man sie auch vom RM kennt, rein in die Weinberge, weiter über ein „sanftes“ Auf und Ab Richtung St. Margarethen und danach Richtung Ziel beim „Pan-European Picnic“ (gem. Google: where the Iron Curtain was breached in 1989)…
Gestartet wurde im 30 Sekunden-Takt, für mich ging’s um 15:26:30 los, ca. 2:30 vor mir startete der Hannes. Ich entschied mich aufgrund des starken Windes gegen die Scheibe und für die Hochprofilfelge hinten – erstens wegen dem leichten Vorteil beim Anstieg und zweitens wegen dem böigen Wind…
Der Start verlief eigentlich ganz normal, der Wind war kaum spürbar in den Straßen von Mörbisch. Aber schon im Anstieg hinauf blies er unbarmherzig von seitlich vorne was den Puls innerhalb weniger Sekunden ebenso unbarmherzig nach oben trieb! Aber: so schlecht ging es mir eigentlich gar nicht – besser als erwartet. Nach ca. 2 km hat man dann die höchste Stelle erreicht und da stürmte auch schon der nach mir gestartete Fahrer an mir vorbei. Okay, wow, Scheiße, verdammt, was nun??? Tausend Gedanken, aber keine Zeit zum Umsetzen. Windschattenfahren gibt’s nicht, daher einfach das eigene Tempo weiterfahren. In der folgenden leicht technischen Abfahrt konnte er aber nicht entscheidend zulegen und nach einer kurzen „Erholungsphase“ meinerseits merkte ich, dass ich eigentlich relativ locker den Abstand halten kann bzw. langsam wieder näher kam.
Ein paar Richtungsänderungen später war ich auch schon wieder an ihm heran und dachte mir nur, dass der sicher nicht mehr „Schmalz“ hat als ich (nur weniger Gewicht am Berg) und so setzte ich zum Überholen an. Wir fuhren kilometerlang quasi nebeneinander – ich am rechten Wegrand, er am linken – bis dieser leicht aber unangenehm anstieg…und dann war’s das für meinen „Gegner“. Vom Gedanken getrieben, dass ich mir meine verlorenen 30 Sekunden wieder zurückholen will gab ich so gut es eben ging Gas – und tatsächlich: er konnte mich nicht mehr einholen! Kleiner Vorausgriff: ich konnte ihm leider nur mehr ca. 23 Sekunden abnehmen, aber immerhin.
Im Ziel stand dann schon der Hannes da – sichtlich auch bissl gezeichnet von der anstrengenden Windfahrt.
Fazit: Hannes wurde in der AK M50 8. und Gesamt 46. mit einer Zeit von 32:12.22 und einem Schnitt von 37,3 km/h, ich wurde in der AK M50 7. und Gesamt 41. in 31:43.23 und dem Schnitt von 37,8 km/h. Ich war eigentlich recht zufrieden mit meiner Fahrt, war es denn das erste Mal rennmäßig mit dem ZF-Rad nach dem Umbau auf UCI-Maße (man sitzt wieder mal gaaanz anders drauf). Zudem konnte ich meiner persönlichen Messlatte (dem Koppensteiner Adi) auf weniger als 4 Sekunden ranfahren – ein sehr positives Zeichen! 🙂
Nach der endlos lang erscheinenden lockeren Rückfahrt nach Mörbisch und dem anschließenden Zusammensitzen mit Sabine, Hannes und einigen Freunden gab’s am Abend dann noch a gscheites Papperl und ein Glaserl guten Roten mit meiner Sabine!! 🙂
Bewerb 2 war am Sonntag dann der Radmarathon über ca. 125 km rund um den Neusiedler See. Unter den ca. 1200 Teilnehmern waren für das CTT am Start: Schmidt Günther, Schmid Matthias, Wallner Martin, Busanszky Daniel und meine Wenigkeit.
Überraschung 1: der Sturm legte sich nicht über Nacht, ich glaube er wurde sogar stärker und böiger. Überraschung 2: ich konnte aus dem ersten Startblock starten, kam aber „erst“ um ca. 9:35 dort hin (Start war um 10!) und stand schon chancenlos abgeschlagen mitten drinnen im Block – mit hunderten Teilnehmern vor mir (darunter auch – sorry den Ausdruck, aber es stimmt – einigen Fozzie Bären!!). Somit brauche ich über den Start nix erwähnen – es war schrecklich!! 🙁
Auf der Steigung vom Vortag ging es mir aber ganz gut, ich konnte sehr viele Plätze gut machen ohne mich sonderlich zu verausgaben – ich fühlte mich echt stark! So war es denn dann auch…ich fuhr in einer relativ großen Gruppe (ca. 50 Personen) und war auch meist aktiv vorne dabei – was bei den schlechten Straßenverhältnissen in Ungarn nicht ganz von Nachteil ist. Mit starkem Rückenwind rauschten wir Richtung Süden, bei der Rückfahrt über Pamhagen und Podersdorf blies uns der Wind aber ein ordentliches Lied!! War mir aber nicht so tragisch, ich fuhr weiterhin aktiv vorne mit – in der Gruppe war auch der Hillinger Leo den ich immer ein wenig im Blick hatte weil er 2 „Schergen“ bei sich hatte und ich mir noch was von denen erwartete.
Dann mein einziger (taktischer, und letztlich schwerster) Fehler im Bereich Podersdorf – ich ließ mich an das Ende der mittlerweile nur mehr max. 20 Fahrer zählenden Gruppe zurückfallen um mich 1. etwas zu schonen, 2. etwas zu trinken, 3. mich bissl zu verpflegen. Ich fühlte mich nach wie vor stark, hatte keine großen Probleme mit Geschwindigkeit und Wind. Knapp nach Podersdorf sah ich dann aber einen „Hillinger-Schergen“ zu seinem „Boss“ winken und wusste: „Oje – es geht los!“ Da ich aber gerade ganz hinten war schaffte ich den Sprung nach vorne aufgrund des Windes nimmer und musste zusehen wir sich die ca. 10 Fahrer nach und nach absetzten. Trotz meiner Arbeit – und der von ca. 3-4 noch halbwegs starken Mitstreitern – kamen wir nicht näher sondern verloren stetig auf die da vorne…so ein Schaß!! 🙁
Bis Winden am See musste ich in der viel zu schwachen Gruppe verharren – war es denn unmöglich gegen den Wind alleine was auszurichten. Dann aber konnte ich mich nach Winden bei nur mehr starkem Seitenwind leicht absetzen, lediglich ein zweiter fuhr noch auf mich auf. Nach einigem Hin und Her konnte ich ihn dann überzeugen, dass die Gruppe viel schwächer sei als wir zu zweit und, dass es nur noch 25 km sind! Und so kam es dann, dass wir unserer ehemaligen Gruppe bis ins Ziel noch mehr als 1:30 Minuten abnehmen konnten! Das war zumindest ein „geiler Ritt“ und entschädigte ein wenig meine vorher erlittene Schlappe.
Auswirkung meines Fehlers: der Hillinger wurde mit ca. 6:15 Minuten vor mir (!) noch 20. Gesamt und 2. in „meiner AK“ weil sie mit der Gruppe noch einige „Versprengte“ überholen konnten. Ich musste glücklich sein mit meinem 6. Platz in der AK M50 und dem 65. Gesamt – bei einer Fahrzeit von 03:30:26. Aber: guat is gangen – nix is gscheng.
Nicht zu vergessen die Ergebnisse der weiteren CTT-Finisher die sich super geschlagen haben ob dieser Bedingungen und nach Erzählungen teils nur knapp einigen Stürzen unbeschadet aus dem Weg gehen konnten. Gratulation an:
Günther mit 143. in der AK/389. Gesamt mit 04:09:50, Matthias 125. in der AK/492. Gesamt mit 04:21:37, Martin 141. in der AK/643. Gesamt mit 04:48:11 und Daniel 249. in der AK/644. Gesamt mit 04:48:12. 🙂
Fazit 2: Gesamt gesehen war’s ein tolles (mal vom Wind abgesehen) und unfallfreies Wochenende…schau ma mal ob’s 2020 wieder am Programm steht…
cu…