Schweizer Alpenbrevet (Karl Trofeit)

Am 7.9.2024 fand die 46. Auflage des Schweizer Alpenbrevets in Andermatt statt. Für die Teilnehmer stehen bei diesem Traditionsbewerb 4 Stecken zur Auswahl (Bronze, Silber, Gold und Platin). Es gilt verschieden viele Alpenpässe in einer vorgegebenen Zeit zu bezwingen. Für das Cycle Team Tulln wagten sich Susi Hartbauer-Pichler, Gerhard Niedermeyer und Karl Trofeit über die Platin Tour über 267 Kilometer und 6.800 Höhenmeter.

Nachdem wir Drei bevorzugt lange Distanzen in außergewöhnlich schöner Umgebung radeln und auch manchmal noch Herausforderungen suchen, erachteten wir diesen Bewerb als das Richtige für uns. Die Vorbereitung bestand einfach darin, Rad zu fahren, wie in den vergangenen Jahren auch. Es war ausgemacht, das Alpenbrevet gemeinsam zu fahren/genießen und nicht, irgendwelchen Zeiten hinterherzujagen. Erwähnt sei auch, dass es kein offizielles Resultat gibt, sondern nur „geschafft“ oder „nicht geschafft“.

Start war für uns um 6.10 Uhr in einer von 4 Hunderter-Gruppen und nach einer unangenehmen Abfahrt im Dunkeln hatten Susi und ich bald mal unsere Gruppe verloren und hofften, noch auf der vorgegebenen Strecke zu sein. Dies war zum Glück der Fall. Wir arbeiteten uns dann zügig zu Gerhard vor und fuhren ab da bis ins Ziel praktisch gemeinsam.

Der Reihe nach galt es folgende Pässe zu bewältigen:

Sustenpass (2.224 m.ü.M. – 18 km/1315 HM)

Grimselpass (2.164 m.ü.M. – 25 km/1475 HM)

Nufenenpass (2.478 m.ü.M. – 13 km/1120 HM)

Lukmanierpass (1.915 m.ü.M. – 40 km/1600 HM)

Oberalppass (2.044 m.ü.M. – 21 km/925 HM)

Die traumhafte Naturkulisse half uns die Pässe hinauf; starker Sturm erschwerte die Abfahrt vom Sustenpass ebenso, wie dichter Nebel und Feuchte jene vom Nufenenpass, wo uns folglich auch die allseits gelobte herrliche Aussicht verwehrt blieb. Wir fuhren praktisch immer zusammen die Berge hoch, dann die Jacke drüber für die Abfahrten, bei der Gerhard als bekannter Top Abfahrer jeweils nicht zu halten war. Bei der Labestelle trafen wir uns dann wieder für die nächste Auffahrt.

Abgesehen von einem kleinen Schwächemoment von Susi, die ja trotz ihres Sieges beim Wachauer Radmarathon eigentlich als Anfängerin für solche Marathon-Veranstaltungen gilt, am Ende des Lukmanierpasses, fuhren wir durchgehend ein grundsolides Tempo, das es uns auch ermöglichen sollte, die Karenzzeit von 15 h Fahrzeit zu schaffen. Als wir den Lukmanierpass dann überwunden und uns bei der letzten Labstelle vor 19 Uhr in Disentis gestärkt hatten, ging es deutlich erholt den Oberalppass hinauf.

Die letzten Kehren ist es schon stockdunkel geworden, was dann die letzte Abfahrt nach Andermatt nicht zur Triumpffahrt, sondern ein wenig zur Zitterpartie verkommen ließ.

Wie auf der gesamten Strecke wurden wir auch bei der Ortseinfahrt von Anwohnern angefeuert und beklatscht, ehe wir um 20.48 Uhr, praktisch punktgenau unter Nennung unserer Namen voller Emotionen gemeinsam das Ziel erreichten. Ein tolles gemeinsames Erlebnis!

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