When your legs get tired, cycle with your heart
In der schönen Grieskirchner/Bad Schallabacher Gegend fand der erste Bewerb des 24h Cups am Wochenende statt. Nachdem ich voriges Jahr meine erste 24h Fahrt absolviert hatte, habe ich mir für heuer als Steigerung vorgenommen alle drei Cupbewerbe zu fahren.
Als Vorbereitung gab es etliche Hunderter, ein paar Zweihunderter und die Tour de Herz mit insgesamt 400km (Anreise- TdH – Heimfahrt)
Und diese 400km waren schon sehr ernüchtern – obwohl sehr niedriges Tempo, permanent im Windschatten von Christian & Banana Jules, unseren Guides, war ich froh nach 20h wieder zu Hause zu sein und einigermaßen erledigt
So lag die Latte für Grieskirchen bei mehr als 400km, genauer bei 430km, welche meine längste Distanz darstellten die ich je fuhr.
Und die Traummarke 500km war auch immer im Blick, aber sehr weit weg von einer Machbarkeit
Mein großes Ziel für 2022. Der erste 500er
Die wollte ich knacken bei einem der 3 Maratho
ns. Wahrscheinlich nicht in Oberösterreich, aber dann in der Steiermark
Nachdem ich Freitags schon angereist bin und bei Freunden übernachten dürfte, begann der Renntag recht entspannt bei viel Kaffee, Wurst und selbstgemachter Marmelade.
Um ca halb Neun trafen wir dann in Grieskirchen ein, wo ich die Fahrer von Malziland Cycling traf, bei denen ich meine Sachen unterbringen durfte.
Die Nervösität kam dann am Vormittag auch immer mehr zu Tage, kannte ich den Kurs noch nicht und es wurden 150 Solofahrer angekündigt, was manchmal für recht viel Stress beim Start sorgen kann. Aber nicht so an diesem Tag. Ein sehr breiter Startkorridor gab jedem genug Platz um seine Geschwindigkeit aufzunehmen und der kurz darauf folgende Anstieg separierte die Teilnehmen noch mehr.
Danach kamen wunderbare 8km, leicht bergab mit Rückenwind, wo ich meinen aerodynamischen Bauch ausnutzen konnte und, ich glaub, keine Runde unter einem 40er Schnitt fuhr
Noch einen kleinen steilen Schupfer rauf zur Labe und dann zum recht gefährlichen Teil der Strecke, die Abfahrt mit 2 Linken in die man blind reinstach (an dieser Stelle meinen tiefen Dank an die FF, die diese Stellen perfekt regelten und den Verkehr aufhielten – ja genau, den Gegenverkehr den es fast überall gab) und einer bergab Rechtskurve die im Radius dann bergauf ging (bei ca 60km/h) Zum Abschluss gab es dann noch auf dem Weg von Bad Schallabach zurück zum Start das A***loch aller Schupfer, ein flach wirkender Hügel, der a: etwas steiler vor der Kuppe wurde und b: am Schluss des Rennen schon gefühlte 10km lang war.
Aber eigentlich mag ich den Kurs. Eigentlich!!! Schöne TT-Stücke, die ersten beiden Berge (!) kontrollierbar – aber die vielen Kanaldeckel, die m.M. nach recht spärlich beleuchteten Abbieger in der Nacht und immer wieder Fahrzeuge die einem entgegen kamen, das war doch anstrengen für den Kopf.
Klar, für den Regen in der Nacht, den Gegenwind kann der Veranstalter nichts, dass Grieskirchen eine enge Ortschaft ist und deswegen die Fahrerlager aufgeteilt waren, es irgendwo ein Verpflegungszelt und Duschen gab und nicht wirklich Infrastruktur für uns Solisten, das ist den Gegebenheiten geschuldet. Aber keine Selbstversorgungszone, eine Sponsor-Stirnband als Finishergeschenk und keine Zeitanzeige bzw Zeitansage, das ist dürftig
Aber egal, das Positive überwiegt. So fand ich in Bianca von Malziland eine gleichwertige Fahrerin mit der ich sicherlich 10 Runden fuhr und so die Zeit schneller verging, sah unseren Bernhard Zeller nach seinem 6h Rennen, konnte noch ein wenig plaudern mit ihm und last but not least – eigentlich des menschliche Highlight- kam Christian Brandlehner extra von Tulln mit dem Auto zum Start um mich bei den letzten Runden mit dem Rad zu begleiten zu unterstützen und Kraft zu geben, wo schon seit 3 Stunden keine mehr war. So kaputt war ich schon lange nicht mehr (siehe Titel)
Ehrlich Christian, ohne deine Hilfe hätte ich nach 495km drauf g******n, so erledigt war ich schon, dir verdanke ich es, dass ich doch eine Runde noch fuhr und den Traum vom ersten 500er mir erfüllte. DANKE
Danke auch an alle, die mir Glück und gutes Gelingen wünschten und danke an meinen Schatz, die mich wie einen Sieger zu Hause dann empfangen hat – sogar mit Eis von Battistin
Unterm Strich fuhr ich 516km mit ca 4700 Höhenmeter in 19h reiner Fahrzeit. Hab 3h geschlafen, 2h gegessen , wurde 23er bei den Mastern von 46 Klassifizierten und bin im Cup auch in der vorderen Hälfte zu finden.
In 10 Tagen gehts in Kaindorf weiter, dann aber mit mehr vom Cycle Team Tulln (bis dahin werde ich auch sichtlich wieder normal gehen können und ohne Stöhnen aufstehen )
Cheers Bunkibär