Da ich heuer erstmals im 4er-Team zusammen mit Markus Simoner, Thomas Berthold und Manfred Neudorfer (alias Black Steel) an den Start ging war auch meine Vor-Start-‚Nervosität‘ nur ein Viertel vom sonstigen. Die Challenge im 4er ist nämlich, dass man 4 individuelle Fahrer mit all(!) ihren Stärken und Schwächen zusammenbringen muss – beim Einzelstart muss man nur einen koordinieren…*gfg* Auch das Vorbereiten des Rades – es wird ja mit Straßenrädern gefahren – war bald einmal erledigt.
Jedenfalls wollte ich mit Sabine am Tag der Veranstaltung, nach einem kräftigen Frühstück, bald einmal Tulln verlassen, um uns auf die Autofahrt Richtung Attersee zu machen und dort noch ein schattiges Parkplatzerl zu ergattern (by the way: geschafft!). Dort angekommen war noch ewig Zeit um die Startunterlagen abzuholen, Smalltalk zu führen und viiiele gute Freunde und Bekannte und Vereinsmitglieder (es reisten sogar Nicht-Mitradler an! Anm. Dzeneta und Martin, Martin Ambrosch, Anna mit ihrem Vater…) zu treffen.
Nach diversen Verzögerungen und meiner eigenen Luschigkeit schuldend kam ich dann aber erst eine ¾ Stunde vor dem Start zum Aufwärmen, was ich heuer einmal auf der Rolle unter der Heckklappe des Autos absolvierte – eh super, und v.a. sehr entspannt! Dann wurde es aber doch Zeit an den Start zu fahren und meine 3 Mitstreiter wieder zu sehen. Bis zum Runterrollen von der ‚Bühne‘ waren noch ca. 15 Minuten Zeit, die wir blödelnd, fotomachend und relativ entspannt (zumindest ich) durchbrachten.
In der Schlange stehend kam ‚der Zeitpunkt‘ nach und nach näher und je kürzer die Distanz zum ‚Aufstieg‘ kam, desto nervöser wurde ich – also nervös im positiven Sinn! Als ‚Anfahrer‘ hat man ja doch seine Gedanken zum Start, zur Fahrt, ob man seine Leistung auch bringen kann und zu dem Wollen mit voller Energie und dem Sollen für die gesamten 47 km…
Jedenfalls ging beim Start alles gut, wir rollten ohne Vorfälle (was nicht bei allen so geklappt hat) von der Startrampe und befanden uns innerhalb kürzester Zeit im Wettkampf- und Konzentrationsmodus. Ich merkte förmlich die Konzentration aller, es wurde nichts gesprochen, wir versuchten einen gemeinsamen guten Rhythmus zu finden. Besonders am Anfang ist das schwer, wenn man, so wie wir, nur eine suboptimale Vorbereitung hatte. Zusammen hatten wir genau 2x trainiert, 1 x Q1, 1x Q2 durch Q1 verlängert, was für ein echtes ‚Team-Building‘ natürlich weit zu wenig war. Herausfordernd war mitunter auch , dass wir den Black Steel (Gott sei Dank ist er sehr kurzfristig noch eingesprungen – DANKEEE!!!) mit an Bord hatten, der ein extrem starker Fahrer ist, aber nicht wirklich als ‚Team-Fahrer‘ bekannt ist. Jedenfalls fand ich unsere Koordinierung trotz der Kürze sehr gut und ich ging keineswegs mit einem schlechten Gewissen bzw. Gefühl an den Start – eher sogar mit der Erwartung, dass unsere relative Homogenität sich bezahlt machen würde – rückblickend wurde ich durchaus bestätigt.
Aber zurück zum Bewerb: Es ging also wirklich flott dahin, jeder hatte seine ganz spezielle ‚Taktik‘ und fand früher oder später seinen eigenen Rhythmus, und mir machte es extremen Spaß im Rausch der Geschwindigkeit entlang des Attersees zu radeln. Was wir bei Q1 und Q2 noch als Gefahrenquelle bei den Ablösungen beachten mussten, den Autoverkehr von hinten, sparten wir uns aufgrund der Straßensperre: also nur mit dem Ellenbogen ‚winken‘ und seitlich rausgehen… Soweit so gut…jedenfalls merkte ich schon ein wenig vor dem ‚Wende‘-Bereich, dass der Thomas vor mir ab und zu in ganz leichten Schwierigkeiten war. So verwunderte es mich dann nicht, als er irgendwann (nachträglich kann ich mich nicht einmal mehr erinnern wann das wirklich war) w.o. geben musste und wir zu Dritt weiterradeln mussten. Mussten deshalb, weil die Zeit des Dritten genommen wird und dies somit die bestimmende Teamgröße im Ziel darstellt! Jetzt nur keinen Ausfall, Sturz oder Defekt – das wäre dann eher zur Tragödie ausgeartet!!
Ich merkte auch manchmal, dass mein ca. 50 sekündige Fronteinsatz immer anstrengender wurde und meine Oberschenkel sich immer wieder auf das Zurückfallen und den kurzen Windschatten freuten. Ich fuhr nach dem Ausfall von Thomas dann hinter Black Steel – und der war scheinbar noch gar nicht so ausgelastet, weil er manchmal die Führungsarbeit für einige Minuten übernahm. Jedenfalls hatte ich gegen Ende wieder einmal das Gefühl, dass nicht mehr, aber dennoch noch ein bissl was gegangen wäre – pervers! Im Ziel spornte uns der Manfred noch einmal mit Kampfgeschrei an (oder war es ein Hörsturz?) und wir gaben nochmal Gas auf den letzten Metern.
Ja, was soll man sagen: wir hatten es geschafft den guten 7. Platz (1:05:09,02)– von 34 Teams – in unserer Wertung zu erreichen! Nur 10 Sekunden hinter den Röhslers, und die trainieren wirklich dafür… 😉 Vom Stockerl trennten uns dann letztlich nur 72 Sekunden…aber das heben wir uns für 2022 auf…
Im Ziel waren wir in unterschiedlichen Gefühlsbereichen, einerseits bissl verärgert über Misslungenes, erfreut wegen der guten Fahrt, übermannt von den Hormonen die der Körper bei sowas ausschüttet, und, und, und… Ich persönlich stopfte gleich einmal ein paar Kuchen und Isos in mich rein (bissl zu viel für nur etwas mehr als 1 Stunde Fahrtzeit!!) und begoss im weiteren Verlauf den insgesamt schönen Tag mit 5 Bierchen und einigen Kalorienbomben im Veranstaltungszelt. Für mich persönlich war es wieder eine total schöne Veranstaltung, traumhaftes Wetter und die geile Stimmung sind es wert auch jetzt schon an den Start 2022 zu denken.
Wer war noch dabei vom CTT? Ein weiteres 4er-Team mit Muhrer Alfred, Eder Alex, Schiefer Gerald und Gruhn Christoph; 1 CTT Mix Team mit Högl Christian, Philip Sanjath fuhr mit drei externen Jungs, Singlestarter waren Fostel Michi, äh, sorry, Krenn Hannes, Schmidt Günther und Zeller Bernhard sowie Pfarrhofer Gabi – die wie die letzten Jahre in ihrer Klasse wieder ihre Abo-QOM in’s CTT holte!
Also – ich hoffe jetzt schon auf Los-Glück bzw. ein cooles Team für 2022 – und erwische mich manchmal wirklich, dass ich an ein Team-Stockerl denke…naja, Ziele braucht der Mensch. ;-))